Behandlung von Ängsten bzw. Angst- und Zwangsstörungen

Angst– und Zwangsstörungen sind gekennzeichnet durch situativ auftretende Ängste und Anspannungszustände, die die Betroffenen zu Vermeidungs- und Fluchtverhalten veranlassen, welches dem Angstgehirn signalisiert, dass eine tatsächliche Gefahr besteht. Es resultieren ein immer stärker automatisiertes Erlernen von Angst und hiermit häufig erhebliche Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit und Lebensqualität.

Häufig sind Depressionen erst Folge dieser Einschränkungen und damit nur behandelbar, wenn die zugrundeliegenden Ängste behandelt werden.

Angst- und Zwangsstörungen können verhaltenstherapeutisch besonders wirksam behandelt werden. Ihre Therapie zählt zu den Grundpfeilern der verhaltenstherapeutischen Ausbildung. Bei mir können Sie diese Therapie regelgerecht erhalten.

Die Behandlung zielt im ersten Schritt darauf ab, die Mechanismen der Angst und ihrer Folgen gemeinsam nachzuvollziehen und hieraus sinnvolle Maßnahmen des veränderten Umgangs mit der Angst abzuleiten. Die notwendigen Verhaltensänderungen werden dann im zweiten Schritt anfänglich gemeinsam, im Verlauf immer selbstbestimmter umgesetzt und münden in Lernerfahrungen, die ein schrittweises Nachlassen der Angst zur Folge haben. Die hierfür notwendige Konfrontation mit den angstauslösenden Stimuli nennt sich Expositionsbehandlung.

Ursächlich für die Ängste können traumatische oder traumanahe Ereignisse in der Kindheit und Jugend, aber auch im Erwachsenenalter sein. Diese Erfahrungen werden im ersten Schritt der Behandlung miteinbezogen. Im Verlauf der Therapie erfolgt die emotionale Verarbeitung dieser Erfahrungen entweder durch ein direktes Durcharbeiten oder im Zuge der Expositionsbehandlung durch ihre Reaktualisierung in gegenwärtigen Situationen. Reaktualisierung bedeutet, dass eigentlich alte Erfahrungen, in gegenwärtigen Situationen plötzlich „wieder hoch kommen“. Die Betroffenen erleben sich jedoch nicht im „dort und damals“, also der Vergangenheit, bedroht und in Gefahr, sondern im „hier und jetzt“. Diese Verwechslung gilt es, mit therapeutischer Unterstützung immer besser zu erkennen und somit auch nicht mehr ihr entsprechend – mit Flucht- und Vermeidungsverhalten – zu reagieren.